Jahrgang: 2007
Inhalt: Ausgabe
Wie weit reicht die Verantwortung des Arztes? Von den Möglichkeiten und Grenzen der Freiheit in komplexen Systemen
Bongardt, Michael
Wer einem Menschen Verantwortung für ein Ereignis oder einen Schaden zusprechen will, muss die Umstände des jeweiligen Geschehens berücksichtigen. Die philosophische und theologische Tradition hat deshalb Regeln für eine angemessene Zurechnung von Schuld entwickelt.
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Rechtliche Grundlagen der Arzthaftung für Behandlungsfehler
Koch, Hans-Georg
Behandlungsfehler in der Medizin haben die verschiedensten Ursachen und Auswirkungen. Ob ein Fehler geschehen ist, muss dem Juristen in aller Regel vom ärztlichen Sachverständigen dargelegt werden.
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Über Schuld, Schuldbewusstsein und Schuldgefühl
Hirsch, Matthias
Schöpfungsmythen beschreiben den Verlust der Instinktsteuerung des Menschen, die damit verbundene relative Freiheit der Entscheidung und daraus folgende Schuldfähigkeit. Schulderleben lässt sich vielfältig differenzieren: Komponenten realer Schuld sind existentielle Schuld (die des Seins; »Erbsünde«) und Tatschuld, ihre Definition erfolgt durch Moral und Gesetz, sie erfordern im sozialen Leben Schuldanerkennung mit dem entsprechenden Affekt der Reue.
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Medizin im Umbruch. Ethisch-anthropologische Grundfragen zu den Paradigmen der modernen Medizin
Maio, Giovanni
Die Arbeit zielt darauf ab, die Medizin in ihrem gegenwärtigen Veränderungsprozess kritisch zu beleuchten. Es werden drei markante Umbrüche der modernen Medizin herausgearbeitet und einer ethisch-anthropologischen Kritik unterzogen.
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Ethische Argumente für und wider werbeorientiertes Marketing von Ärzten und Krankenhäusern
Dammann, Gerhard
Während früher rigorose Werbeverbote für Ärzte und Krankenhäuser bestanden, kam es in den letzten Jahren in diesem Bereich zu einer zunehmenden Liberalisierung. Die ethisch-rechtlichen und auch gesellschaftlichen Gründe für diese Veränderungen wie Informationsrecht des Patienten, Grundrecht der freien Berufsausübung für Ärzte sowie Zunahme des so genannten E-Health werden zunächst dargestellt.
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Aus Fehlern lernen Für eine neue Fehlerkultur in der Medizin
Grafe, Sieghart
Das Leben ist ein stetiges Lernen aus Fehlern. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Erkenntnis und Akzeptanz der Tatsache, dass ein Fehler vorhanden oder entstanden ist. Das zeigt sich aus Erfahrung nicht nur im persönlichen Leben, sondern diese Erfahrung gilt besonders für das Gemeinwesen. Die Assoziationen, die das Thema weckt, sind meist einseitig. Der Aufsatz hat die Aufgabe, die Aufmerksamkeit weg von der Einseitigkeit bisheriger Blickrichtung auf die Fehler im ärztlichen Handeln hin zu einem ganz anderen Gesichtspunkt zu lenken. Dauz sollen neun Schwerpunkte, die aus der Sicht des Gesundheitswesens zu bedenken sind, hervorgehoben werden.
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Vignette: Fehlbehandlung eines Demenzkranken in einer psychiatrischen Klinik
Schönhof, Bärbel
Es geht um einen 69-jährigen Patienten, bei dem seit dem Jahre 2002 der Verdacht auf eine dementielle Entwicklung bestand. Seit Juni 2003 wurde das Medikament Aricept verordnet. Anfang 2004 zeigten sich Orientierungsstörungen und im Laufe des Jahres eine Inkontinenz und zunehmend aggressives Abwehrverhalten bei der Körperwäsche.
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Sterben zulassen
Leher, Stephan • Rosenberger, Michael • Schaupp, Walter • Wolbert, Werner • Virt, Günter
23. März 2007 In jüngster Zeit haben mehrere Ereignisse einem falschen oder mindestens einseitigen Eindruck von der katholischen Lehre über die Erlaubtheit des Therapieverzichts und der Einstellung der künstlichen Ernährung bzw. Flüssigkeitszufuhr Vorschub geleistet.
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Medizinischer Kommentar. Zusammenfassung der Vignette
Förstl, Hans
Ein 69-jähriger dementer Patient wurde bereits früh mit dem Cholinesterase-Hemmer Donepezil behandelt. Im weiteren Verlauf zeigte er Phasen aggressiven Verhaltens. In einer gerontopsychiatrischen Ambulanz wurde die Diagnose einer fortgeschrittenen Alzheimer Demenz gestellt.
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Ethischer Kommentar
Synofzik, Matthis • Maetzler, Walter
Einleitung Das Fallbeispiel des 69-jährigen Demenz-Patienten zeigt in typischer Weise auf, in welcher Weise Demenzpatienten auch heute noch vielfach unter Fehldiagnostik und Fehlbehandlung zu leiden haben. Fehlbehandlungen sind in der Regel nicht monokausal bedingt, sondern resultieren aus einem komplexen Geflecht von individuell-menschlichen Faktoren, organisatorisch-strukturellen Faktoren und allgemeinen Vorgehens- und Denkweisen in der Medizin.
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Günter Rager, Die Person. Wege zu ihrem Verständnis, Freiburg i.Br./Freiburg i.Ue. (Herder/Academic Press) 2006 (Studien zur theologischen
Buch, Alois Joh.
Über Chancen und Notwendigkeit fachlich und methodisch differenzierter Zugangsweise zur Erörterung ethischer Aspekte biomedizinischer Forschung und Praxis besteht in der seit Jahren hierzu geführten intensiven Diskussion weithin Einigkeit, nicht anders ist es allerdings auch bezüglich der damit verknüpften Probleme bestellt.
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Urban Wiesing, Wer heilt, hat Recht? Über Pragmatik und Pluralität in der Medizin, Stuttgart/New York (Schattauer) 2004, 112 Seiten.
Heller, Andreas
Urban Wiesing widmet sich in einer angenehm entspannten intellektuellen Weite mehreren Themen. Es geht in diesem anregenden Buch um die Positionierung der Medizin als einer praktischen Wissenschaft, es geht um Wissenschaftsheorie, um evidenzbasierte Medizin, um Placeboforschung mit dem Ziel ihrer pragmatischen Reorientierung.
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Jürgen Wallner, Health Care zwischen Ethik und Recht, Wien (facultas) 2007, 331 Seiten.
Strech, Daniel
Der Autor des Buches »Health Care zwischen Ethik und Recht«, Jürgen Wallner, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Wien an den Instituten für Rechtsphilosophie, Religions-und Kulturrecht sowie für Ethik und Recht in der Medizin.
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Stephan Sahm, Sterbebegleitung und Patientenverfügung. Ärztliches Handeln an den Grenzen von Ethik und Recht, Frankfurt a.M. (Campus) 2006 (Kultur der Medizin; Bd. 21), 265 Seiten.
Höver, Gerhard
»Es zählt zu den unabdingbaren Pflichten ärztlicher Tätigkeit, über die ethischen Grundsätze Rechenschaft abzulegen, an denen sich die Handlungen und Entscheidungen in der Praxis orientieren« dieser einleitende Satz formuliert prägnant die Leitmaxime, von der sich Stephan Sahm in seinem Engagement für die Ermöglichung eines menschenwürdigen Sterbens motiviert weiß.
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Birgitt van Oorschot/Reiner Anselm (Hrsg.), Mitgestalten am Lebensende. Handeln und Behandeln Sterbenskranker, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2007, 186 Seiten.
Stock, Klaus
Diese Veröffentlichung von Forschungsergebnissen eines Jenaer Modellprojekts bringt Licht in ein lange stiefmütterlich behandeltes Thema, das der Arzt-Patienten-Beziehung, hier vorrangig in der Behandlung sterbenskranker Patienten.
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Die Jahrestagung 2007 in Schmochtitz. Ein (subjektiver) Bericht
Gussone, Georg
Liebe Frau B., Sie haben mich gebeten, Ihnen etwas über unsere Jahrestagung zu erzählen, da Sie selbst ja nicht dabei sein konnten. Da geht es mir dieses Mal wie nach einem gelungenen Fest. Es gibt viel Positives zu berichten. Die Referate, die sich von ganz unterschiedlichen Ansätzen her dem Thema »Abschiednehmen« näherten, waren von hohem Niveau und ergänzten sich gut. Manch einer fühlte sieh sicher auch in seiner persönlichen Lebenssituation angesprochen. So hätten allein schon die Referate den Besuch gelohnt.
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Gemeinsame Tagung der Katholischen Akademie Trier und der Katholischen Ärztearbeit: »Heilkraft Glaube? Spiritualität in der modernen Medizin« am 27./28. Oktober 2007
Gussone, Georg
Die gemeinsamen Herbsttagungen haben nun schon Tradition. Wir freuen uns, dass wir auch dieses Mal wieder zu einer interessanten von der Akademie vorbereiteten Tagung einladen können.
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