Jahrgang: 2011
Inhalt: Ausgabe
Ethische Entscheidungskriterien und -strategien für Ärzte in unsicheren Situationen. Wie weit helfen Newmans Auffassungen von theologischer und ethischer Gewissheit?
Baumann, Klaus
Ärzte befinden sich häufig in Entscheidungssituationen für ihr ärztliches Handeln, die nicht mit sicherer Alltags- und Lehrbuchroutine oder evidenz-basierter Medizin bewältigt werden können. Ethische, rechtliche und gesundheitsökonomische Fragen können die Unsicherheit vergrößern.
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»Wir, sind wir von einem gewissen Grade unsinniger Schmerzen an noch wir?« Schmerz, Leiden und Sinndeutung als theologische Aufgabe der Palliativmedizin
Marquard, Reiner
Der Beitrag nähert sich über Reflexionen der Zusammenhänge von »Schmerz und Reiz« ebenso wie »Schmerz und Angst« der anthropologischen Frage nach dem Zusammenhang von Schmerz und Sinn. Dass der Schmerz an sich oder das Leiden an sich sinnlos ist, heißt nicht so die These , dem Schmerz oder dem Leiden keine moralische Funktion zuschreiben zu können.
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Forschung an menschlichen Embryonen Zur Unhintergehbarkeit weltanschaulicher Voraussetzungen in der bioethischen Debatte
Rolf, Sibylle
Die Studie versucht zu zeigen, dass in der ethischen Urteilsfindung zumindest beim Umgang mit menschlichem Leben in der Bioethik anthropologische Grundannahmen prägend wirken und dass eine Bestreitung dieser grundlegenden anthropologischen Orientierung nicht hilfreich ist. Exemplarisch wird diese These an einem Vergleich von deutscher und britischer Gesetzgebung in der Frage der Forschung an menschlichen Embryonen verdeutlicht, woraus sich für die christliche Bioethik die Notwendigkeit ergibt, vorausgesetzte Anthropologumena zu explizieren und kritisch zu reflektieren. Abschließend wird eine anthropologische Reflexion aus der Sicht reformatorischer Theologie skizziert.
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Die aktuelle Debatte über Forschung an menschlichen Embryonen und Menschenwürde aus japanischer Perspektive
Morinaga, Shinichiro
Eines der Schlüsselwörter bei den neuen Fragen der Bioethik ist die Stammzellenforschung, die weltweit auf Kongressen und in Ausschüssen diskutiert wird. Im Hintergrund steht einerseits die große Erwartung, dass solche Forschung zur Entwicklung von medizinischen Behandlungsmethoden unheilbarer Krankheiten beiträgt. Aber andererseits lässt diese Forschung sich nicht von moralischen Proble men trennen, weil sie mit den bislang üblichen Methoden die Zerstörung von befruchteten Eizellen erfordert.
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Neuro-Enhancement der Liebe: Wird die Liebe zu einem medizinisch kontrollierbaren Phänomen? Philosophisch-ethische Reflexionen zu den jüngsten neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen
Bittner, Uta
1. Einführung: Neuro-Enhancement und Liebe Stand der Forschung Liebe in all ihrer Vielgestaltigkeit ob romantische Liebe, Geschwisterliebe, die Liebe zu den Eltern oder zum eigenen Kinde, zum Beruf oder zur Heimat gilt als unverfügbares Phänomen, als Widerfahrnis wie das Bild von »Amors Pfeil«, der, blind abgeschossen, die Liebenden trifft, bildlich unterstreicht.
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Oliver Müller/Jens Clausen/Giovanni Maio (Hrsg.), Das technisierte Gehirn. Neurotechnologien als Herausforderung für Ethik und Anthropologie, Paderborn (mentis) 2009, 507 Seiten
Schmidt, Matthias C.
»Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit« dieser neuerdings häufiger zitierte Vers aus Schillers Wallenstein scheint für manchen eine passende Charakterisierung für das neurotechnische Zeitalter und wohl auch eine intuitive Zusammenfassung seiner Hoffnungen wie seiner Problematiken.
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Ulrich Eibach/Santiago Ewig/Klaus Zwirner, Medizin, Ökonomie und der kranke Mensch. Der Verlust des Menschen als Subjekt und der Auftrag kirchlicher Krankenhäuser, Freiburg i. Br. (Lambertus) 2009, 127 Seiten
Oestermann, Brunhilde
Ausgehend von der im gegenwärtig medizinethischen Diskurs hohen Bedeutung der Selbstbestimmung des Patienten (Autonomie) fragt diese Studie kritisch an, ob der Mensch als leidende Person unter der zunehmenden Ökonomisierung der Krankenhauslandschaft und der vorherrschenden medizinisch-technischen Orientierung tatsächlich noch als Subjekt wahrgenommen wird.
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Handbuch Ethik im Gesundheitswesen, 5 Bände, Basel (Schwabe u. EMH Schweizerischer Ärzteverlag) 2009, insges. 1.321 Seiten
Buch, Alois Joh.
Dieses Handbuch, in seinen einzelnen Bänden unter jeweils eigener herausgeberischer Verantwortung gestaltet, versucht, Ethik im Gesundheitswesen sehr breit zu umgreifen. Es zeigt damit zugleich anschaulich, welches Verständnis und welche Perspektive Herausgeber und Autoren für dieses Feld ethischer Erörterung entwickeln.
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Bernhard Kathan, Das indiskrete Organ. Organverpflanzungen in literarischen Bearbeitungen, Innsbruck u. a. (Studien-Verlag), 2008, 203 Seiten
Engelhardt, Dietrich v.
Organtransplantationen stellen heute ein etabliertes medizinisches Therapieverfahren dar. Übertragen werden u. a. Nieren, Leber, Lungen, Herzen, Knochenmark, Bauspeicheldrüsen, Hornhäute, Gelenke, Gehörknöchelchen über postmortale Spende und Lebendspende mit jeweils unterschiedlichen medizinischen, juristischen, ethischen, psychologischen und sozialen Aspekten und Bedingungen.
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Hanzade Doðan/Fatih Selami Mahmutoðlu/Arýn Namal, Türk Týp Etiði ve Týp Hukuku Araþtýrmalarý Yýllýðý/The Turkish Annual of the Studies on Medical Ethics and Law/Türkisches Jahrbuch für Studien zu Ethik und Recht in der Medizin, Bursa (Nobeltip) 2009
Specker, Tobias
Das »Türkische Jahrbuch für Studien zu Ethik und Recht in der Medizin«, das von dem in Bursa ansässigen Verlag »Nobeltip« publiziert und von einem an den Universitäten Istanbul (Istanbul Üniversitesi) und Bursa (Uludað) verorteten Herausgeberkreis verantwortet wird, bietet in drei Sprachen Türkisch, Deutsch und Englisch einen Einblick in die medizinethische und -rechtliche Diskussion verschiedener Länder und kultureller Hintergründe.
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Arm in einem reichen Land. Einladung zur Jahrestagung 2011: 6.8. Mai im Franz-Hitze-Haus in Münster
Gussone, Georg
»Die im Dunklen sieht man nicht ...« heißt es bei Bert Brecht; gerade sie aber sollen bei unserer Jahrestagung im Licht stehen. Vordergründig ist Armut ein materielles Problem, es verändert jedoch die gesamte Lebenssituation von Menschen und ihren Familien, führt zur Ausgrenzung, zum Rückzug, zur Minderung des Selbstwertgefühls und Verschlechterung des Gesundheitszustandes, wobei die Flucht in Alkohol und Drogen direkt in einen Teufelskreis mündet. So werden wir als Ärzte (oder in vergleichbaren Berufen Tätige) über unsere Fachkompetenz hinaus in besonderer Weise angesprochen und gefordert und sind dabei oft nur hilflose Zeugen. Wir haben auf der Jahrestagung 2005 in Stuttgart-Hohenheim über Armut und Krankheit und ihre Wechselwirkungen in weltweiten Zusammenhängen gesprochen. Wir greifen jetzt also das Thema von 2005 wieder auf, wobei dieses Mal der Schwerpunkt bei »unseren« Problemen liegt, wie sie uns in Deutschland bzw. Mitteleuropa begegnen. Dabei sollen weniger die nur materiellen, sondern die gesellschaftlichen und psychischen Folgen im Mittelpunkt stehen. Auch Ihre eigenen Erfahrungen sind uns wichtig. Schließlich soll nach Auswegen gefragt werden. Armut ist ein zentrales Problem im Zusammenleben von Menschen, ganz besonders für Christen und speziell für uns christliche Ärzte. Ich möchte Sie daher im Namen des Vorstandes sehr herzlich und sogar dringend nach Münster einladen und Sie bitten, auch in Ihrem Umfeld (vor allem jüngere) interessierte KollegInnen auf diese Tagung hinzuweisen. In Kürze werden wir Ihnen das Programm zuschicken können. Eine Buchempfehlung zur Einstimmung: Alban Knecht (Hrsg). Gesichter der Armut vierzehn Miniaturen. Münchener Hochschulschriften für angewandte Sozialwissenschaften. ISBN 978-3-940865-12-0. Auf Wiedersehen in Münster! Ihr Georg Gussone
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